Überarbeitete Schießbedingungen Schützenbund Wilhelm Tell
Stand: 01.03.2023
VORWORT:
Die vorliegenden Schießbedingungen gelten sowohl für alle Tell-Wettkämpfe
(Bundesfest und Herbstschießen) als auch zum Erwerb der Schießauszeichnungen des Schützenbundes Wilhelm Tell. Es werden die unterschiedlichen Bedingungen für KK und LG genannt.
ALLGEMEINE BEDINGUNGEN:
Bei der Bundesversammlung (vor dem Bundesfest) verkündet der Ausrichter des Bundesfestes die Termine der Wettkämpfe. Es wird die Startreihenfolge ausgelost und die Standaufsicht festgelegt. Ein Startgeld ist in der Umlage des Bundesfestes enthalten.
Die Schießleitung, bestehend aus dem Schießwart* des Schützenbundes und den Spartenleitern (Damen und Jugend), ist nach den geltenden Schießbedingungen für die Durchführung aller Pokalschießen um Wilhelm-Tell-Wanderpokale allein verantwortlich. Unterstützt wird sie vor Ort von den Schießwarten des gastgebenden Vereins, der den Stand für den Wettkampf bereitstellt und die technische Aufsicht auf dem Stand gewährleistet, sowie den bestellten (neutralen) Standaufsichten.
Die Schießstände müssen in der vom gastgebenden Verein angebotenen Form angenommen werden. Zugelassen sind nur standeigene Sandsäcke unter dem Gewehrlauf. Für Schützen unterschiedlicher Größe müssen am Schießstand Sandsäcke bzw. Auflagen unterschiedlicher Größe vorhanden sein. Nicht zugelassen sind Handschuhe, eigene Sandsäcke sowie kleine Sandbeutel zur Festsetzung des Gewehrschaftes.
Jede Mannschaft erhält unmittelbar nach Beendigung ihres Schießens das Mannschaftsergebnis. Einsprüche gegen Ergebnisse oder Teilnehmer sind der Schießleitung sofort, spätestens aber bis 15 Minuten nach Beendigung des Schießens und Bekanntgabe des Ergebnisses, zur Kenntnis zu bringen. Zuwiderhandlungen gegen die Schießbedingungen sind der Schießleitung unverzüglich anzuzeigen. Zuwiderhandlungen, auch eines einzelnen Schützen, können zur Disqualifikation der Mannschaft führen. Über eine Disqualifikation entscheidet der Bundesvorstand zeitnah mit einfacher Mehrheit.
Bei Systemausfall steht ein Zeitfenster von 60 Minuten zum Beheben zur Verfügung. Sollte der Schießbetrieb innerhalb dieser Zeit nicht wiederhergestellt werden können, kann der Wettkampf
a) mit Luftgewehr durchgeführt werden,
b) auf einen nahegelegenen Stand verlegt werden,
c) abgebrochen und ggf. auf einen anderen Termin verlegt werden.
Bei allen drei Möglichkeiten müssen alle Mannschaften erneut schießen. Die Entscheidung über das Vorgehen trifft der Bundesvorstand mit einfacher Mehrheit.
Jeder Schütze darf nur für einen Verein starten. Mit Ausnahme der gestifteten Pokale darf er nur an einem der bekannten Pokalschießen teilnehmen.
ANSCHLAGART / ZIEL:
Anschlagart: Sitzend am Anschuss-Tisch aufgelegt; wobei sitzend heißt, dass das Schulterstück (Schaft) der Waffe nicht direkt auf dem Anschuss-Tisch aufliegt. Erlaubt ist, dass die Hand als Auflage genutzt wird, da dadurch das Schulterstück (Schaft) ebenfalls frei liegt. Zwischen Schaft und Auflage muss ein sichtbarer Abstand sein.
Ziel: Jede Schießbahn hat ein ihr zugeordnetes Ziel bzw. eine ihr zugeordnete Trefferaufnahme. Der Schütze hat sich selbstständig darum zu kümmern, dass ihm das zugeordnete Ziel bekannt ist. (Beispiel: Schießt ein Schütze auf Stand 1, so ist sein Ziel die Scheibe von Stand 1.) Wird die Schießbahn verlassen, ist der Schuss nicht zu werten. Bei dem Schützen, dessen Scheibe ausversehen getroffen wurde, wird der schlechtere Schuss gestrichen.
SCHIEßBEDINGUNGEN:
KK: 50 m, 10er – Ringscheibe
LG: 10 m, 10er – Ringscheibe
Zu Beginn eines jeden Wettkampfes dürfen die Gewehre durch eine nicht am Wettkampf teilnehmende Person „warm“ geschossen werden. Des Weiteren können vor jeder Disziplin Probeschüsse abgegeben werden. Die genaue Anzahl der möglichen Probeschüsse wird in den Ausschreibungen der einzelnen Disziplinen bekannt gegeben. Der Schütze hat der Standaufsicht vorher mitzuteilen, ob er Probeschüsse macht oder nicht. Die Probeschüsse kommen nicht in die Wertung. Der Schütze hat ebenfalls der Standaufsicht mitzuteilen, wann er mit den Wertungsschüssen beginnt. Die Standaufsicht muss die Wertungsschüsse freigeben.
Es wird eine Zeitvorgabe festgelegt, die einer Mannschaft maximal zur Verfügung steht. Diese wird in der Einladung bekannt gegeben. Jede Mannschaft hat sicher zu stellen, dass sie rechtzeitig anwesend ist, um unnötige Zeitverluste im Ablauf zu vermeiden. Die Schießzeiten (Zeitvorgabe) werden durch die Schießleitung mittels einer Visualisierung auf dem Schießstand überwacht. Zeitüberschreitungen sind grundsätzlich nicht zulässig. Die Schießzeit beginnt mit dem ersten Probeschuss bzw. Wertungsschuss (bei Verzicht auf Probeschüsse).
Je Mannschaft sind maximal zwei Gewehre zugelassen. Für die technisch einwandfreie Funktion der Waffen und die damit verbundene Sicherheit sind die einzelnen Vereine eigenverantwortlich. Farbfilter, größenverstellbares Ringkorn und Irisdiopter sind zugelassen. Ein optisches Zielhilfsmittel (z.B. ein Adlerauge im Ringkorntunnel) ist nicht gestattet. Neue technische Innovationen muss die Schießleitung frei- und bekanntgeben.
Die Auswertung der Wertungsschüsse erfolgt elektronisch. Bei maximaler Mannschaftsstärke wird das schlechteste Ergebnis gestrichen. Ausnahme ist die Jugend. Bei Ringgleichheit wird:
a) das Streichergebnis, oder (bei gleichem Streicherergebnis)
b) die Addition der 10tel Wertung aller Schützen einer Mannschaft hinzugezogen.
UMSCHIEßEN MANNSCHAFT / EINZELSIEGER:
Der Mannschaftssieg (1. Platz) wird durch ein Mannschaftsstechen ermittelt. Zu Beginn des Mannschafts-Umschießens dürfen die Gewehre erneut durch eine nicht am Wettkampf teilnehmende Person warm geschossen werden. Vor dem ersten Umschießen der besten Mannschaften erhält jeder Schütze einen Probeschuss, anschließend einen Wertungsschuss. Bei voller Mannschaftstärke wird der schlechteste Schuss gestrichen. Jeder weitere Durchgang findet bis zur Entscheidung ohne Probeschuss statt.
Die Ermittlung des besten Einzelschützen erfolgt durch die im Mannschaftsschießen errungene Ringzahl des jeweiligen Schützen. Sollten mehrere Schützen beim Mannschaftsschießen die gleiche Ringzahl erzielt haben, müssen diese Schützen in ein Stechen. Auch zu Beginn des einzelnen Umschießens dürfen die Gewehre durch eine nicht am Wettkampf teilnehmende Person warm geschossen werden. Vor dem ersten Umschießen erhält jeder Schütze zwei Probeschüsse, anschließend wird ein kompletter Wettkampfsatz geschossen. Jeder weitere Durchgang findet bis zur Entscheidung ohne Probeschüsse statt.
HERREN:
Die Herrenmannschaft besteht aus 6 Schützen. Jeder Schütze hat 4 Probeschüsse und 3 Wertungsschüsse. Die besten 5 Ergebnisse kommen in die Wertung.
DAMEN:
Die Damenmannschaft besteht aus 6 Schützinnen. Jede Schützin hat 4 Probeschüsse und 3 Wertungsschüsse. Die besten 5 Ergebnisse kommen in die Wertung.
SENIOREN:
Die Seniorenmannschaft besteht aus 4 Schützen. Jeder Schütze hat unbegrenzt Probeschüsse und 3 Wertungsschüsse. Die besten 3 Ergebnisse kommen in die Wertung.
SENIORINNEN:
Die Seniorinnenmannschaft besteht aus 4 Schützinnen. Jede Schützin hat unbegrenzt Probeschüsse und 3 Wertungsschüsse. Die besten 3 Ergebnisse kommen in die Wertung.
JUGEND:
Mannschaftssieger: Die Jugendmannschaft besteht aus 6 Schützen. In Ausnahmefällen kann der Verein bis auf 3 Jugendliche „runtergehen“. Jeder Schütze hat 2 Probeschüsse und 3 Wertungsschüsse. Die Wertungsschüsse aller Schützen eines Vereins werden auf eine Nachkommastelle addiert und durch die Anzahl der Schützen geteilt (somit hat jeder Verein die Chance auf ein gleichwertiges Ergebnis, egal wie viele Schützen pro Verein schießen). Die Mannschaft mit der höchsten Zehntelwertung gewinnt. Bei Ringgleichheit werden die Teiler der Wertungsschüsse addiert und die niedrigere Teilersumme entscheidet.
Einzelsieger: Die drei Wertungsschüsse werden auf eine Nachkommastelle addiert. Der Schütze mit der höchsten Ringzahl gewinnt. Sollte Gleichheit herrschen, werden die Teiler der Wertungsschüsse addiert. Die niedrigere Teilersumme entscheidet.
HERBSTPOKALE:
HERBSTPOKAL DER JUGEND:
Der Termin wird bei der Bundesversammlung bekannt gegeben. Alle Vereine kommen zur gleichen Zeit, die Schiessreihenfolge wird vor Ort ausgelost. Jeder Verein stellt nur noch eine Mannschaft, Mannschaftsstärke 3 bis 10 Schützen. Die Wertungsschüsse aller Schützen eines Vereins werden auf die Nachkommastelle addiert und durch die Anzahl der Schützen geteilt (somit hat jeder Verein die Chance auf ein gleichwertiges Ergebnis, egal wie viele Schützen pro Verein schießen). Die Mannschaft mit der höchsten Zehntelwertung gewinnt. Bei Ringgleichheit werden die Teiler addiert und die niedrigere Teilersumme entscheidet. Jeder Schütze hat 2 Probeschüsse und 3 Wertungsschüsse. Die Auswertung des Einzelsiegers und der Siegermannschaft erfolgt wie beim Wilhelm-Tell-Pokalschießen.
BARTELSPOKAL:
Die Mannschaft besteht aus 6 Schützen. Gemischte Mannschaften sind hierbei erwünscht. Jeder Schütze hat 4 Probeschüsse und 3 Wertungsschüsse. Die besten 5 Ergebnisse kommen in die Wertung. Die Ermittlung des Einzelsiegers und der Siegermannschaft erfolgt wie beim Wilhelm-Tell-Pokalschießen.
HEUSMANNPOKAL:
Die Mannschaft besteht aus 6 Schützen. Gemischte Mannschaften sind hierbei erwünscht. Jeder Schütze hat unbegrenzt Probeschüsse und 3 Wertungsschüsse. Die besten 5 Ergebnisse kommen in die Wertung. Die Ermittlung des Einzelsiegers und der Siegermannschaft erfolgt wie beim Wilhelm-Tell-Pokalschießen.
ERWERB DER SCHIEßAUSZEICHNUNGEN:
Allgemeine Bedingungen:
KK; 50 m; 10er – Ringscheibe; 15 Schuss sitzend aufgelegt
Jede Wettkampfscheibe (analoger Schießstand) darf nur mit 5 Schuss beschossen werden. Probeschüsse sind nur zu Beginn der Bewertung zugelassen. Die Scheiben sind vom Schießleiter ggf. elektronisch auszuwerten. Das Ergebnis ist schriftlich festzuhalten. Verantwortlich für die Richtigkeit der Eintragungen und für die ordnungsgemäße Durchführung des Schießens sind der 1. Vorsitzende bzw. der Hauptschießwart des Vereins.
Schießauszeichnungen können nur an den vom Verein offiziell angesetzten Schießtagen erworben werden. Bei diesen Schießtagen muss der Schießleiter oder zumindest ein Vorstandsmitglied zugegen sein. Pro Schießtag kann nur eine Auszeichnung, in der Reihenfolge der Leistungsanforderung, erworben werden. Die Absicht ein Leistungsabzeichen zu erwerben, ist dem Schießleiter vorher anzuzeigen. Zur Abnahme der Bedingungen muss der Schießleiter vom ersten bis zum letzten Schuss anwesend sein.
Die Leistungsnadeln in Bronze, Silber und Gold werden vereinsintern verliehen. Alle weiteren Schießauszeichnungen werden beim bzw. vor dem Bundesfest übergeben. Die erreichten Schießauszeichnungen haben die Vereinsvorstände vor der Verleihung auf dem Meldebogen zu bescheinigen.
Leistungsanforderungen:
Altersklasse von 18 – 55 Jahren
| Leistungsnadeln: | Bronze: | 115 Ring |
| Silber: | 125 Ring | |
| Gold: | 135 Ring | |
| 2. Großes goldenes Leistungsabzeichen: | 10 x 135 Ring; | Zeitraum: 2 Jahre |
| Schießschnur: Grüne Schnur | 5 x 140 Ring; | Zeitraum: 2 Jahre |
| 1 Grüne Eichel | 5 x 140 Ring; | Zeitraum: 1 Jahr |
| Silberne Schnur | 5 x 143 Ring; | Zeitraum: 2 Jahre |
| 1 Silberne Eichel | 5 x 143 Ring; | Zeitraum: 1 Jahr |
| Goldene Schnur | 5 x 146 Ring; | Zeitraum: 2 Jahre |
| 5 goldene Eicheln jeweils | 5 x 146 Ring; | Zeitraum: 2 Jahre |
| Diamantschliff-Orden: | ||
| Diamantschliff-Orden in Bronze | 5 x 147 Ring; | Zeitraum: 2 Jahre |
| Diamantschliff-Orden in Silber | 5 x 148 Ring; | Zeitraum: 2 Jahre |
| Diamantschliff-Orden in Gold | 5 x 149 Ring; | Zeitraum: 2 Jahre |
| Diamantschliff-Orden in Altsilber | 5 x 150 Ring; | Zeitraum: 2 Jahre |
| Im Wiederholungsfall erstmalig eine Kordel | ||
| mit Eichel | 5 x 150 Ring; | Zeitraum: 1 Jahr |
| Anschließend Eicheln zur Kordel | 5 x 150 Ring; | Zeitraum: 1 Jahr |
Leistungsanforderungen:
Altersklasse ab 55 – 65 Jahren
Schießen 5 Ring unter den oben angegebenen Bedingungen.
| Ausnahmen: | ||
| Diamantschliff-Orden in Altsilber | 5 x 148 Ring; | Zeitraum: 2 Jahre |
| Im Wiederholungsfall erstmalig eine Kordel | ||
| mit Eichel | 10 x 149 Ring; | Zeitraum: 1 Jahr |
| Anschließend Eicheln zur Kordel | 10 x 149 Ring; | Zeitraum: 1 Jahr |
Leistungsanforderungen:
Altersklasse ab 65 Jahren
Schießen 15 Ring unter den oben angegebenen Bedingungen.
| Ausnahmen: | ||
| Diamantschliff-Orden in Altsilber | 5 x 147 Ring; | Zeitraum: 2 Jahre |
| Im Wiederholungsfall erstmalig eine Kordel | ||
| mit Eichel | 10 x 147 Ring; | Zeitraum: 1 Jahr |
| Anschließend Eicheln zur Kordel | 10 x 147 Ring; | Zeitraum: 1 Jahr |
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen die männliche Form gewählt, die Angaben beziehen sich selbstverständlich auf Angehörige aller Geschlechter.
